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Vier Generationen Bürstenbinder
Louis Schröder I der Gründer (1841 - 1894)

"Vadder Schreuder" meldete am 15. März 1866 beim Gewerbe-Bureau der Polizei-Behörde in Hamburg den Gewerbe-Betrieb an.
Mein Urgroßvater Heinrich Anton Louis Schröder war 25 Jahre alt, als er sich selbständig machte. Er war als "Vadder Schreuder" in Barmbek-Uhlenhorst bekannt, weil er sich sozial engagierte. Seine Frau mußte ihn oft ermahnen, das Geschäft nicht zu vergessen.
Seine große Leidenschaft war die Turnerei, über die er gern die Bürsten Bürsten sein ließ. Und wenn gutes Wetter war, sagte er "Jungs, scheun Wedder hüt, lot de Bessen man liggen, wi wüllt up de Alster seiln".
1894 starb er, nur 52 Jahre alt. Er wurde in seiner Turnertracht aufgebahrt und von den Turnkameraden zu Grabe getragen.

Louis Schröder I mit Sohn
Louis Schröder II (1874 - 1961)

Mein Großvater Louis führte das Geschäft weiter. Auch er war mit Leib und Seele Turner. Und auch er mußte von seiner Frau ermahnt werden, das Geschäft ernst zu nehmen.
Es ist wohl der Tüchtigkeit meiner Großmutter zuzuschreiben, daß ein Grundstück in der Hamburger Straße erworben werden konnte.
Drei Läden besaßen meine Großeltern in Hamburg-Barmbeck. Alle wurden im zweiten Weltkrieg zerstört.
Nach 1945 richteten sich die alten Leute in Hamburg-Sasel ein, wo mein Großvater zusammen mit meinen Onkel Louis Bürsten herstellte. "LOUIS SCHRÖDER Bürstenfabrikation seit 1866" stand auf den Rechnungen.


Louis II mit seiner Frau und einer Geschäftsfreundin vor dem Laden in der Hamburger Straße
Max Schröder (1900 - 1992)

Max Schröder in der Werkstatt

Mein Vater wollte sich dem "engstirnigen Despotismus" seines Vaters nicht beugen und gründete seine eigene Firma: "MAX SCHRÖDER Bürstenmachermeister,  Bürsten u. Besen für Schiffahrt und Industrie". Zu besten Zeiten beschäftigte er 50 Mitarbeiter und war der Tassenbürstenkönig von Norddeutschland. Seit 1956 war er Obermeister der Hamburger Bürstenmacherinnung.

Durch die mechanische Herstellung und Billigimporte war die handwerkliche Fertigung von Besen und Bürsten seit den fünfziger Jahren immer unrentabler geworden und so wurde der Betrieb behutsam heruntergefahren.
Die Öko- und Nostalgiewelle kam für meinen Vater genau richtig. Im Ein- Mann- Betrieb führte er die Firma bis ins hohe Alter weiter. Insbesondere auf dem Lübecker Weihnachtsmarkt im Heiligen-Geist-Hospital erlebte er noch einmal eine Blütezeit. Mit 91 Jahren war er das letzte Mal im Kabäuschen 30 anzutreffen. Seit 1985 unterstützte ich ihn dort.
Am 6. November 1992 starb Max Schröder, der "hochangesehene Senior der deutschen Bürstenmachermeister" (brossapress 12/87).

Volker Schröder (1942 - ???? mors certa - hora incerta)

Der Niedergang des Bürstenmacher- Handwerks war abzusehen.
Ich machte keine Lehre im Betrieb meines Vaters sondern studierte, nach 2 Jahren bei der Bundeswehr, Betriebswirtschaftslehre.
Als Diplom- Kaufmann arbeitete ich für eine Versicherung und in der Krankenhausverwaltung.
Mit großer Begeisterung managte ich von 1981 bis 1991 die Finanzen und die Mitgliederverwaltung der Grünen (Alternative Liste) in Berlin.
Seit 91 leite ich die Abt. "Buchhaltung und Mitgliederverwaltung" des Berliner Mietervereins e.V.
Wenn ich auch keine "richtige" Lehre absolvierte, so führte mich mein Vater doch in die Kunst des Bürstenmachens ein. Insbesondere auf dem Weihnachtsmarkt im Heiligen- Geist- Hospital zu Lübeck arbeiteten wir eng zusammen.


Max und Volker vor dem Kabäuschen

Barikadenkämpfe 1848

Im Bürgerlied von 1848 heißt es "Ob wir just Collegia lesen, oder aber binden Besen / das tut, das tut nichts dazu – aber ob wir in der Welt was schaffen, oder nur die Welt begaffen, das tut, das tut was dazu!". In diesem Sinne habe ich mich für die Würdigung demokratisch- revolutionärer Tradition eingesetzt.
Auf Initiative der AKTION 18. MÄRZ, deren Sprecher ich bin, wurde der Platz vor dem Brandenburger Tor in "Platz des 18.März" umbenannt.
Am 18. März 1848 mußte der preußische König seine Truppen zurückziehen, weil das Volk von Berlin sich mit den Freiheitskämpfern verbrüderte.
– Kommen Sie zum 18. März nach Berlin, um Flagge zu zeigen für Freiheit und Demokratie!